Fallarbeit, Fallanalysen, Kasuistik, Fallgeschichten, Unterrichtsbeobachtung, forschendes Lernen u.ä.m., sind in der Aus- und Fortbildung von Lehrpersonen längst als wirksame Formen der Lehre entdeckt und begründet worden. Ich bezeichne diese induktiven Zugänge zum Professionswissen vereinfachend und zusammenfassend als Arbeit mit narrativen Texten. Damit ist weder die Absicht verbunden allen diesen Formen gerecht zu werden, noch eine neue induktive Lehre in der Didaktik zu begründen. Didaktik in Stücken ist auch keine Theorie für die Arbeit mit narrativen Texten. Wer eine Theorie sucht, die sich um die Evidenzen einer narrativen Theorie in der Didaktik kümmert, findet diese ausführlich und exzellent dargestellt in der Narrativen Didaktik von Matthias Schierz (1997). Didaktik in Stücken will zeigen wie aus Beobachtungsnotizen, Unterrichtsprotokollen und -chroniken narrative Texte und didaktische Geschichten entstehen können und daraus didaktisches Wissen entwickelt werden kann. Didaktik in Stücken beschäftigt sich deshalb hauptsächlich mit dem Wie und weniger mit dem Warum der Arbeit mit narrativen Texten. Didaktik in Stücken ist demnach eine induktive Lehre der Didaktik, die sich mit der Grammatik von didaktischen Geschichten beschäftigt. Geschichten die didaktisches Wissen enthalten, oder aus denen didaktisches Wissen entfaltet werden kann. Didaktik in Stücken ist in diesem Sinne ein Instrumentenkoffer für die Arbeit mit narrativen Texten.