Die Auslandskorrespondenten des bekanntesten arabischen Nachrichtensenders Al-Jazeera sind in ihrer Arbeit in Europa mit widerstreitenden Anforderungen konfrontiert. Sie müssen gleichermaßen den professionellen Standards der Nachrichtenproduktion wie den Repräsentanzansprüchen seitens der arabischsprachigen Community vor Ort gerecht werden. Auch ihre Rolle als kulturelle Übersetzer ist nicht immer konfliktfrei, insbesondere wenn es gilt, Themen wie gleichgeschlechtliche Partnerschaften für ein arabisches Zielpublikum aufzubereiten. Die Autorin begleitet die Auslandskorrespondenten in Berlin und Paris bei ihrer Arbeit und untersucht aus ethnologischer Perspektive, welche ethischen Maßstäbe und professionellen Selbstbilder der journalistischen Praxis zugrunde liegen.