Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: "Tirannus, pravitatis imago, plerumque etiam occidendus" verkündete der englische Philosoph Johannes von Salisbury Ende des 12. Jahrhunderts und schloss sich damit einer Diskussion über das Vorgehen gegen einen tyrannischen Herrscher an, welche besonders im Spät- und Hochmittelalter entflammte. Doch galt der Tyrannenmord im Spät- und Hochmittelalter tatsächlich als legitime Form des Widerstandsrechts? Um eine mögliche Antwort auf diese Frage zu finden, sollen folgende Quellentexte untersucht werden: Der Policraticus von Johannes von Salisbury , der den Tyrannenmord als Problemlösung einer Krisenerscheinung politischer Herrschaft darstellt; ebenso das Fragment "De regno ad regem Cypri" von Thomas von Aquin , welches die "tyrannis" als untragbare Herrschaftsform beschreibt, die jedoch durch eine „tyrannensichere Verfassung“ von Vornherein ausgeschlossen werden müsste. Das Traktat "Quilibet tyrannus" des Konstanzer Konzils soll nur eine kurze Betrachtung auf die Sicht der Kirche zu der Tyrannenmordfrage ermöglichen, welches die These von Jean Petit, einen Tyrannen zu töten sei rechtmäßig und ehrenvoll, verurteilt.