Musik vermag es, Körperlichkeit in neuer Weise für die Kulturwissenschaften fruchtbar zu machen. Zu oft missverstanden als klingendes Beiwerk bewegter Körper in Tanz oder szenischer Aktion, gilt es nun, die in der Musik selbst wirksam werdende Körperlichkeit aufzuzeigen. Mit dieser Untersuchung werden kulturgeschichtliche und produktionsästhetische Diskurse des frühen 20. Jahrhunderts - einer Blütezeit des Körpers in der Musik und im Musikdenken - grundlegend neu beleuchtet. Die bedeutsame Veränderung der Wahrnehmung und Darstellung von Körperlichkeit durch die Musik wird vor dem Hintergrund maßgeblicher Schriften Arthur Schopenhauers und Georg Simmels diskutiert. Ästhetische Modelle sind: Alban Bergs Lyrische Suite für Streichquartett sowie Béla Bartóks Der wunderbare Mandarin.