Die Neuausrichtung des Leiharbeitssektors zur Schaffung von mehr Beschäftigung in Deutschland

· GRIN Verlag
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Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Angesichts der Arbeitsmarktsituation in Deutschland, insbesondere der in den neuen Bundesländern, haben wir es seit der Mitte der 90er Jahre mit einer raschen und dynamischen Abfolge neuer gesetzgeberischer und administrativer Anätze in diesem Politikbereich zu tun, die sich u. a. im AFRG, im SGB III und SGB II sowie in der aus "Hartz I" hervorgegangenen Gesetzgebung niederschlägt. In diesen Zusammenhang ist die Studie über die Entwicklung des Leiharbeitssektors eingebettet. Die Arbeit gliedert sich in einer ersten Hauptteil, in dem die politische und Gesetzgebungsgeschichte des Leiharbeitssektors nachgezeichnet wird, einen zweiten Teil, in dem der zum 1. 1. 2003 ("Hartz I") erreichte Gesetzgebungsstand kurz resümiert wird und einen Teil C, in dem versucht wird eine detaillierte Evaluation der Politikergebnisse und den Politikwandel aus dem Wandel der Deutungen und "belief systems" von "advocacy coalitions" (Sabatier) beteiligter Kollektivakteure zu erklären. Die Geschichte des Leiharbeitssektors läßt sich grob als die einer kontinuierlichen Re-Legalisierung und anschließende Deregulierung dieses Sektors beschreiben, an der, Parteien, Regierungen, Parlamente, Verbände, Gewerkschaften, oberste Gerichte und außerparlamentarische Kommissionen beteiligt waren. Die Arbeit liefert eine gründlich durchgearbeitete Geschichte arbeitsrechtlicher Materien und der an dieser Geschichte mitwirkenden Akteure. Wichtiger Befund ist, daß die ablehnende Front gegen den Leiharbeitssektor kontinuierlich bröckelt, mit der Position des DGB (abweichend von der DAG) als letztem Bollwerk. Es wird deutlich, wie im Verlaufe dieser Entwicklung von Gesetzgeber, Justiz und Verbänden eine Fülle von Gütekriterien entwickelt wird, denen der Leiharbeitssektor zu genügen hat und welche Hoffnungen bzw. Befürchtungen sich dennoch an die Praxis nach dem AÜG von 1972 knüpfen. Im Laufe der 80er Jahre verschwindet zunehmend die negative Deutung der Leiharbeit durch einen großen Teil der Akteure. Der letzte Teil der Arbeit bietet eine Fallstudie über Implementation und Evaluation der neuen Gesetze. Es wird auf die Eingangs der Arbeit bereits aufgestellte Vermutung zurückgekommen, das der dargestellte gesetzgeberische und politische Prozeß nicht in erster Linie durch zweckrationale Strategien der Problemlösung, sondern "überwiegend durch die belief systems der Akteure" und den Wandel dieser belief systems vorangetrieben gewesen sei.

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