Dolmetscherin, Dolmetschforscherin und Dolmetschausbilderin sind ständig mit der Problematik der Vermittlung zwischen Kulturen und der Darstellung des Anderen konfrontiert. Während bisher das Dolmetschen weitgehend als eine sprachlich-intellektuelle Tätigkeit erforscht und gelehrt wurde, stellt diese Arbeit dezidiert Körper und Emotionen, also Engagement und persönliche, soziale, kulturelle und politische Stellungnahme in den Mittelpunkt. Für eine vielschichtigere Herangehensweise an die komplexen Handlungen und Haltungen der Dolmetscherin, Dolmetschforscherin und Dolmetschausbilderin werden Verknüpfungspunkte der Translationswissenschaft zu Ethnographie, Anthropologie, Soziologie, Performance Studies und Theaterpädagogik herausgearbeitet. Im Vordergrund steht dabei immer die dolmetschende, die forschende und die ausbildende Person. Die Arbeit mündet in einen Vorschlag für eine alternative Dolmetschethik und -pädagogik.