Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Trier, Veranstaltung: Dramatik der 1990er, Sprache: Deutsch, Abstract: Es glitzert und funkelt im Nabel und im Gesicht und bunte Verzierungen blitzen aus Hemdsärmeln und Jeans hervor - man erblickt Piercings und Tattoos soweit das Auge reicht. Auch Bungeejumping oder Fallschirmspringen sind mittlerweile zum gängigen Zeitvertreib geworden. Wir leben in einer Zeit der Mutproben und Wagnisse, in der niemand als „altbacken“ oder unmodern gelten will. Es scheint fast, als hätten sich nie zuvor derart viele Menschen mit solcher Vehemenz dagegen gewehrt, mit solchen Attributen in Verbindung gebracht zu werden. Und um dem zu entgehen sind sie sogar bereit, nicht einmal geringfügigen Schmerzen in Kauf zu nehmen. Ob nun beim Stechen des Tattoos oder beim späteren Bezahlen dessen. Wenn es jedoch ums Theater geht, halten die meisten Menschen noch immer an der alten, konservativen Form des dramatischen Theaters fest. Sie wagen zwar den Sprung aus dem Flugzeug, beispielsweise jedoch nicht den Sprung ins zunächst vielleicht kalte Wasser des postdramatischen Theaters, der durchaus eine erfrischende Abwechslung und Alternative sein kann. Es lohnt sich, auch hier einmal über den Tellerrand hinauszuschauen, offen zu sein für neue Erfahrungen und dafür, den persönlichen Horizont zu erweitern. Denn das postdramatische Theater hat einiges zu bieten, das es wert ist, dass man sich damit auseinandersetzt. Eine komplett andere Art der Inszenierungsweise, der Wirkungsästhetik, des Umgangs mit Sprache und des Theatererlebnisses sind nur wenige der spannenden Aspekte, die auf den warten, der sich darauf einlässt. Auch ich möchte mich an diese kleine Herausforderung heran wagen und werde im Folgenden einige Aspekte der postmodernen Dramatik anhand von Sarah Kanes Stück „Zerbombt“ darzulegen versuchen.