Herders Ziel einer möglichst unmittelbaren Wirksamkeit zeichnet sich in verschiedenen Amtsvollzügen ab. Die sensiblen Einführungsmodalitäten sowie die anhaltende Akzeptanz des überarbeiteten Gesangbuchs, des Katechismus und der Perikopenrevision, die unter Rückgriff auf den handschriftlichen Nachlass untersucht werden, zeigen, dass Herders Nachwirkungen mit jenem persönlichen Ideal zusammenhängen, das auf ein Weiterwirken der Impulse und nicht auf die Wahrnehmung eines Urhebers oder Vermittlers ausgerichtet ist. Diese Arbeit wurde 2006 mit dem Hans-Lilje-Preis der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen ausgezeichnet.
Martin Keßler, Universität Basel.