Kurz nachdem er sich zur Ruhe gesetzt hat, wird Karl Reuter 1975 in einem Hotel am Hamburger Stadtpark tot und an das Hotelbett gefesselt aufgefunden. Die Tat wird als Unfall bei Spielen im homosexuellen Milieu betrachtet und die Aufklärung nicht wirklich vorangetrieben. 38 Jahre später geht der Polizist Klaus Nottebrook der Sache noch einmal auf den Grund. Schon bald vermutet er, dass die schnelle Erledigung damals wohl etwas mit Reuters Wirken als Übersetzer an der Deutschen Gesandtschaft in Lissabon zwischen 1933 und 1944 zu tun hatte. Oder war es seine spätere Tätigkeit als freiberuflicher Übersetzer für Handels- und andere Geschäfte mit Portugal, die nicht allzu intensiv betrachtet werden sollte? _______LESERSTIMME Die zwielichtige Rolle, die das salazaristische Portugal zwischen den Alliierten einerseits und dem Hitler-Deutschland andererseits gespielt hat, hat Filmemacher und Schriftsteller immer zu immer neuen Werken gereizt. Umso begrüßenswerter ist es, dass Bernd Dieter Schlange mit "Luftfahrt, Gold und Ölsardinen" das Thema aus Hamburger Sicht aufgreift, ist die Hansestadt doch seit jeher durch ihre maritimen Beziehungen in besonderem Maße mit der Lissabonner Metropole verknüpft. Peter Koj, Kulturreferent der Portugiesisch-Hanseatischen Gesellschaft _______LESERSTIMME Die meisten Familien haben ihr dunkles Geheimnis, das eigentlich mit einem Taboo belegt ist. Der Familie der europäischen Völker ergeht es da kaum anders. In seinem sorgfältig recherchierten Buch beleuchtet Bernd-Dieter Schlange wichtige Aspekte des Verhältnisses zwischen Salazars Portugal und Deutschland. Er spannt dabei den Bogen bis weit in die Nachkriegszeit. Das Ganze in dem Ornat eines spannenden Kriminalromans, an dessen Ende so manches europäisches Familiengeheimnis nicht mehr wirklich eins ist. Dr. Martin Kersting, Historiker