Was ist Mannhaftigkeit? Der Männlichkeitsbegriff Ludwig Gurlitts und seine Bedeutung heute

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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Päd., Note: 2,0, Universität Hamburg (Erziehungswissenschaften), 4 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ludwig Gurlitt beschrieb in seinem Werk `Erziehung zur Mannhaftigkeit` eine besondere, reformerische Pädagogik, die aus Jungen mannhafte Männer machen sollte. Um Gurlitts Theorie zu verstehen ist eine Begriffsbestimmung des Wortes `Mannhaft` von Nöten. Er selbst scheiterte an dieser Begriffsbestimmung , wohl auch, da er die Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens in Frage stellte . „Was ist lächerlicher, als in dieser Weise das Herrlichste, was Gott erschaffen kann- einen wahren Mann- auf gelbem Konzeptpapier frei konstruieren wollen?“ Mannhaftigkeit ist im Gurlittschen Sinne ein weit gefasster Begriff. Er ist nicht einzig auf kriegerische Aktivitäten bezogen, schließt diese aber ein . Es ist kein Begriff der lediglich ein Geschlechtsmerkmal beschreibt und sich dennoch auf das männliche Geschlecht bezieht . Mannhaftigkeit umfasst Persönlichkeitsmerkmale , von Gurlitt als Tugenden beschrieben, die im Menschen bereits angelegt sind, dennoch befinden sich diese in einem diffusen Verhältnis zu Mannhaftigkeit. Mannhaftigkeit ist weder auf ein Alter bezogen, noch auf einen gesellschaftlichen Stand beschränkt . „Die Deutschen zur „Mannhaftigkeit“ erziehen, heißt, sie ihrer eignen Natur zuführen.“ Was ist Mannhaftigkeit und wie ist dieser Begriff zu verstehen? Dies ist die erste Frage, welche wir beantworten müssen, um uns Gurlitts Erziehungsbegriff zu nähern. Was Mannhaft ist, hat sich im Laufe der Zeiten geändert. Zwischen Gurlitts Werk und unserer heutigen Zeit liegt genau ein Jahrhundert. In diesem Jahrhundert haben sich die Geschlechterrollen verschoben, aufgrund der Erfahrung des Krieges und der Erstarkung der Emanzipationsbewegung am Ende des letzten Jahrhunderts. Eine Begriffsbestimmung der heutigen Bedeutung der Mannhaftigkeit ist wegen der Kürze der hier vorgelegten Arbeit nicht möglich, doch will ich in einem zweiten Teil versuchen, den Inhalt, welchen Ludwig Gurlitt der Begrifflichkeit zuweist, zu bestimmen und einen neuen Begriff für die beschriebenen Phänomene zu finden. Die Frage, welche ich in diesem Kontext also stelle ist: Welche Begrifflichkeit finden wir heute, anstelle des Mannhaftigkeitsbegriffes Ludwig Gurlitts, für die von ihm, dem Begriff zugesprochenen Inhalte?

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