Einstellungen gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen

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Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2,0, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen, früher: Berufsakademie Villingen-Schwenningen (Sozialwesen), Sprache: Deutsch, Abstract: VORWORT1 Diskriminierung und Stigmatisierung sind schmerzhafte Erfahrungen für Betroffene. Viele Menschen müssen dies ihr ganzes Leben oder zumindest eine lange Zeit ertragen. In der 9. Klasse der Realschule in Herten wurde ein Workshop, der sich „Blue-Eyed“ nennt, durchgeführt. Das Ziel des Workshops war den Rassismus gegenüber ausländischen Mitbürgern einzudämmen. Die Schüler sollen am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt diskriminiert zu werden, da dies oft wirksamer ist als tausend Worte. Die Idee einen derartigen Workshop durchzuführen entstand aus der Hilflosigkeit einer Lehrerin gegenüber dem Verhalten vieler Schüler. Diese beschimpften und diskriminierten verstärkt türkische Bewohner mit Sprüchen wie: „Ich habe nichts gegen Ausländer, aber Türken sind Scheiße, die machen einen immer ganz übel an.“2 Daher lud sie den Politologen JÜRGEN SCHLICHER zu ihrer Klasse ein, der von der Entwicklerin dieses Konzepts, einer amerikanischen Lehrerin namens JANE ELLIOT, darauf geschult wurde. Zur ersten Schulstunde wurden die Schüler von SCHLICHER mit dem Kommando „hinsetzen, Klappe halten, Beine zusammen!“ begrüßt. Anschließend wurden sie in die Gruppen „Blauäugige“ und „Braunäugige“ aufgeteilt. Die Blauäugigen wurden in ein Zimmer geschickt und mussten dort über eine Stunde warten ohne den Grund dafür zu kennen oder zu wissen was auf sie zukommt. Währenddessen wurden die Braunäugigen mit Saft und Keksen versorgt, und es wurde ihnen der Ablauf des Schultages erklärt. Die Schüler sollten an jenem Tag in einer praktischen Übung ihre blauäugigen Mitschüler aufgrund ihrer Augenfarbe diskriminieren. SCHLICHER „begründete“ es damit, dass Menschen mit blauen Augen faul, dumm und aufsässig seien und nicht zuhören oder lernen könnten. Dies läge am niedrigen Melaningehalt in ihren Augen. Den Schülern solle heute das zugemutet werden, was manche Personengruppen ihr ganzes Leben lang ertragen müssen, wie z. B. Homosexuelle, Ausländer oder Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die Regeln für diese Übung sind folgendermaßen: Die braunäugigen Schüler dürfen die Blauäugigen nicht anlächeln, sich nicht mit ihnen solidarisieren und ihnen keine Hilfe oder Erklärungen anbieten. [...] 1 vgl. Koch, S. (2001): Dumm, aufsässig und faul? Blauäugig!, Sozialmagazin 26, S. 36-39. 2 Koch, S. (2001), a.a.O., S. 37.

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