Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: befriedigend, Universität Duisburg-Essen (AVL), Veranstaltung: Die Liebe in den Zeiten der Pest, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man die Biographien der beiden Schriftsteller Alessandro Manzoni und Denis Diderot, so könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Denis Diderot sollte Theologie studieren, wollte aber lieber freier Schriftsteller sein. Er liebte Paris, die literarischen Salons und hatte eine Vorliebe für die Libertinage. Er schrieb anzügliche Romane, sprach gerne und öffentlich über Sexualität, er war Atheist und prangerte das gesamte Christentum an. Alessandro Manzoni dagegen lebte zunächst mit seiner Mutter in Paris und lernte die Salons und die Libertinage kennen, wandte sich dann aber ab von jeglicher Freizügigkeit und wurde Katholik. Er verließ das lasterhafte Paris, lebte streng monogam und prüfte überhaupt von nun an alles, was er tat, ob es sich mit seiner Religion vereinbaren ließe. Seine Auffassung von religiöser Pflichterfüllung war mehr als streng und Spaß und Ausgelassenheit waren im Hause Manzonis nicht gern gesehen. Trotz dieser Unterschiede aber haben die beiden über ein Thema geschrieben: über eine Nonne, die von ihren Eltern zum Klosterleben gezwungen wird. Mehr als die Gemeinsamkeiten der beiden Werke bin ich an den Unterschieden interessiert. Oder besser gesagt, ich möchte in meiner Arbeit nicht nur die Unterschiede herausarbeiten, sondern besonderen Wert darauf legen, aufzuzeigen, warum diese beiden Autoren eine gleiche Geschichte unterschiedlich gestalten. Weiterhin werde ich darauf eingehen, wie eng diese unterschiedliche Gestaltung mit dem Leben und der Einstellung der Schriftsteller verbunden ist. Zuletzt werde ich mich damit beschäftigen, wie die katholische Kirche auf beide Werke reagiert hat.