Martin Eden ist Londons am stärksten autobiografisch geprägter Roman. Erzählt wird die Geschichte eines jungen Mannes aus einfachen Verhältnissen, der im Kampf um seine große Liebe an der Realität der Welt zu zerbrechen droht.
Der titelgebende Martin Enden ist ein ungebildeter, einfacher Mann mit einem wachen Verstand. Als er sich in die für ihn unerreichbare junge Ruth verliebt, beschließt er, sich im autodidaktischen Lernen seiner Angebeteten würdig zu erweisen. Nach anfänglichen Rückschlägen stellt sich bei ihm der Erfolg ein, er wird ein gefeierter Schriftsteller.
Aber trotz all seiner Bemühungen drohen sein Enthusiasmus und seine Liebe an den Klippen einer hartherzigen Welt zu zerschellen. Das Schicksal scheint ihm das Glück letztlich nicht gönnen zu wollen.
Der Roman wurde mehrfach für Film oder Fernsehen adaptiert. Bereits 1914 entstand unter der Regie von Hobart Bosworth eine Verfilmung, an der Jack London selbst mitarbeitete und in der er auch zu sehen ist.
Während Martin Eden die Treppe hinunterging, fuhr seine Hand in die Rocktasche. Sie kam mit einem Stück braunem Reispapier und einem bisschen mexikanischen Tabak heraus, und er rollte sich gewandt eine Zigarette. Er zog den ersten Zug tief in die Lunge ein und blies ihn langsam aus. »Bei Gott!« sagte er laut, mit Ehrfurcht und Erstaunen in der Stimme. »Bei Gott!« wiederholte er. Und er murmelte noch einmal: »Bei Gott!« Dann hob er die Hand zum Kragen, riss ihn ab und stopfte ihn in die Tasche. Ein kalter Staubregen fiel, aber er entblößte den Kopf und knöpfte sich die Weste auf, während er mit einer herrlichen Sorglosigkeit durch die Straßen schlenderte. Er bemerkte kaum, dass es regnete. Er befand sich in Verzückung, träumte hohe Träume und durchlebte in Gedanken noch einmal das soeben Erlebte.
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