Die gesprochene Sprache ist mittlerweile zu einem der interessantesten Forschungsbereiche ‐ nicht nur der Linguistik ‐ geworden. Dieses Buch setzt sich zum Ziel, für die drei großen romanischen Sprachen die wichtigsten Probleme gesprochener Sprache darzustellen. Ausgangspunkt ist die begriffliche Unterscheidung zwischen dem ‚mündlichen‘ Medium und der ‚mündlichen‘ Konzeption, die hier als ‚kommunikative Nähe‘ im Gegensatz zu 'kommunikativer Distanz' gefasst wird. Die zentralen Kapitel betrachten einerseits Merkmale der Nähesprache, die universal, d.h. prinzipiell in allen Sprachen und damit auch in den drei beschriebenen Sprachen gegeben sind (v.a. textpragmatische, syntaktische und semantische Phänomene); andererseits geht es um die Besonderheiten kommunikativer Nähe in den drei Sprachen. Diachronisch wird die Herausbildung der einzelsprachlichen Varietätenräume nachgezeichnet. Synchronisch wird jeweils das Funktionieren sprachlicher Phänomene der Variation herausgearbeitet (lautliche, grammatikalische und lexikalische Erscheinungen). Alle sprachlichen Phänomene werden anhand von authentischem Corpusmaterial interpretiert. Das Buch versteht sich als ein auf Mündlichkeit und Schriftlichkeit hin zentrierter Beitrag zur Varietätenlinguistik.