Popliteratur versus Feuilleton: Der Konflikt zwischen Popliteraten und Kritikern

· GRIN Verlag
Ebook
28
Pages

About this ebook

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,7, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Medien- und Kommunikationswissenschaften), Veranstaltung: Autoren als Stars, 45 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die junge deutsche Literatur war in den letzten Jahren sehr erfolgreich. Immer wieder wird dafür auch die Popliteratur verantwortlich gemacht. Kritiker, Leser und Autoren streiten über deren Sinn und Qualität, ohne jedoch zu sagen, was Popliteratur eigentlich ist. Die Popliteratur hat ihren Ursprung in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Folgen der Industrialisierung, zwei Weltkriege und der Kalte Krieg führten zu einem Zweifel an aufklärerischen und humanistischen Werten. Die Dadaisten zerstörten programmatisch die Sprache und alte literarische Formen. Eine erste Erwähnung findet die Politeratur in den 60er Jahren in den USA. Der Medientheoretiker Leslie A. Fiedler sprach erstmals von einer Popliteratur. Er verweist auf die eigentliche Bedeutung des Wortes: Pop = populär. Rolf Dieter Brinkmann führte 1968 den Begriff in Deutschland ein. Während sich in Amerika diese Entwicklungslinie erfolgreich aufbaute, stieß das Konzept in Deutschland zunächst auf harte Proteste. Der Begriff Pop-Literatur wird ausschließlich genutzt, um von „ernsthafter Literatur“ zu unterscheiden. Die Redakteure des Feuilletons wetterten gegen Popliteratur. Verleger Helge Malchow: „Da ging es um Deutungshoheit. Die Kritiker sind die Türsteher zum Reich der ernsten Literatur. Sie sahen ihre Stellung bedroht und reagierten über. Die Genauigkeit, mit der andere Texte und ihre Qualitäten analysiert werden, fehlte in diesen Rezensionen oft.“ Weitere Beispiele in den 60er Jahren stellten den Protest gegen die Nationalsozialistische Vätergeneration dar. In den 70ern und 80ern wurde zunehmendst mit Mitteln der Ironie und des Sarkasmus gearbeitet. In diesem Atemzug entwickelte sich auch die dokumentarische Literatur. Pop-Lesungen wurden immer beliebter, man sprach bereits von Mammut-Lesungen. Bis heute sagt man ihnen einen Kult-Status nach. In den 90er Jahren ging der rebellische Gestus der Pop-Literaten verloren. Popliteratur wurde zu einer Unterhaltungsdienstleistung. Bis heute steht diese Form der Literatur als Synonym für „Easy Reading“. Goldt, Lebert, Stuckrad-Barre & Co wirft man heute ein Drang zur Selbstdarstellung vor – laut einiger Kritiker eines der wichtigsten Merkmale dieser Literaturform. [...]

Reading information

Smartphones and tablets
Install the Google Play Books app for Android and iPad/iPhone. It syncs automatically with your account and allows you to read online or offline wherever you are.
Laptops and computers
You can listen to audiobooks purchased on Google Play using your computer's web browser.
eReaders and other devices
To read on e-ink devices like Kobo eReaders, you'll need to download a file and transfer it to your device. Follow the detailed Help Center instructions to transfer the files to supported eReaders.