Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Michel Foucault – Sexualität und Wahrheit 1, Sprache: Deutsch, Abstract: So spannend die Lektüre von Michel Foucaults Buch 'Der Wille zum Wissen' ist, so schwierig gestaltet sich das Erschließen der Bedeutung seiner Begriffe und damit seiner Theorie. Mich interessiert vor allem die Bedeutung des Begriffs der Biopolitik, weil er sehr aktuelle Phänomene, wie zum Beispiel die Kampagne ‚Fit statt fett‘ oder die Diskussion um den demografischen Faktor, zu beschreiben scheint. Als ich angefangen habe mich mit diesem Begriff zu beschäftigen, wurde ich jedoch immer wieder auf meine Unsicherheit in Hinblick auf Foucaults Machtbegriff zurückgeworfen. Deshalb möchte ich mich in dieser Arbeit dem Verständnis der ‚Macht‘ widmen. Ausgangspunkt ist mein Zweifel an der Möglichkeit einer Macht, die gleichzeitig „intentional und nicht-subjektiv“ ist. Die Schwierigkeit in Bezug auf das Erfassen der Bedeutung von ‚Macht‘ ergibt sich aus Foucaults Methode. Er sagt nicht: ‚Das ist Macht:‘, um den Begriff dann einheitlich in dieser Bedeutung zu verwenden. Vielmehr zeigt sich in ‚Der Willen zum Wissen', dass er selbst noch nach der Bedeutung sucht. „Es hat immerhin bis zum 19. Jahrhundert gedauert, bis man erkannte, was die Ausbeutung ist. Aber was die Macht ist, weiß man wohl noch immer nicht.” Foucault hat also gar nicht den Anspruch, eine fertige Definition der ‚Macht‘ zu liefern und somit kann es nur darum gehen, ihm in seinem Versuch des Verstehens zu folgen und diese Skizze der Macht anschließend kritisch zu prüfen. Ich stütze mich in diesem Nachvollzug vor allem auf Foucaults ‚Der Willen zum Wissen', beziehe aber auch andere Texte zwecks Verständnis des Begriffes mit ein.