Während das deutsche Börsenwesen über zwanzig Jahre lang wegen fehlender Neuzugänge Gefahr lief, stark an Bedeutung zu verlieren, ist in den letzten Jahren eine Trendwende zu beobachten. Diese betrifft nicht nur die vielfältigen neuen Ausgestaltungsformen der gehande1ten Titel, sondern auch die Neugestaltung der Börsenorga nisationen. Dabei verändert sich einerseits die Börsen technik durch die zunehmende Nutzung computergestützter Kommunikationssysteme und andererseits die Börsenseg mentierung. Dies fand zuletzt seinen Niederschlag in der Schaffung eines "geregelten Marktes" als neuem Marktsegment. Auf der Ebene des geregelten Marktes ge gebenenfalls aber auch auf einer darunter liegenden Stufe sind die Gestaltungsvorschläge dieses Buches anzusiedeln. Bei der Erarbeitung detaillierter Aus gestaltungsvorschläge für die Errichtung einer Inno vationsbörse werden umfangreiche internationale Ver gleiche herangezogen, um die an anderen Börsenplätzen gemachten Erfahrungen in die Empfehlungen zu inte grieren. Kaum wurde das Neuemissionsgeschäft an den deutschen Wertpapierbörsen etwas belebt, da wird auch schon durch die deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz an gesichts einiger Dividendenausfälle scharfe Kritik an einem "zu forschen" Vorgehen der Banken bei Aktien Neuemissionen geübt. Dabei wird die Rolle der Kreditin stitute bei der Börseneinführung von Unternehmen weit überschätzt, denn Dividendengarantien wird man von den Emissionshäusern kaum erwarten können. Kritik an den Kreditinstituten läßt sich vielmehr mit einem umgekehr ten Vorzeichen üben, denn die Banken haben bisher vor rangig nur solche Unternehmen an die Börse gebracht, deren Börsenzugang aufgrund ihrer Größe und ihres Be kanntheitsgrades unproblematisch war.