Das Vermächtnis des Sherlock Holmes

2013 • ZDFinfo
5.0
2 opiniones
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Episodios de Temporada 1 (2)

1 Die Anfänge der Forensik
17/12/13
Solo disponible en la temporada
Im späten 19. Jahrhundert trieb der berüchtigte Serienmörder Jack the Ripper in London sein Unwesen. Die Polizei mit ihrer damals üblichen investigativen Methode der Zeugenbefragung konnte die Fälle nicht lösen. Als der erste Sherlock-Holmes-Roman „Eine Studie in Scharlachrot“ 1887 erschien, fiel der Kontrast zwischen seiner Professionalität und der Hilflosigkeit der realen Polizei deutlich auf. Sherlock Holmes’ Schöpfer Sir Arthur Conan Doyle schrieb mit diesem Buch unwissentlich das erste Handbuch für forensische Wissenschaften: Zum ersten Mal wurden Tatorte gesichert und Spuren gesammelt. Nicht Zeugenbefragungen standen im Mittelpunkt, sondern das deduktive Denken, bei dem anhand von Beweisen logisch zwingende Schlussfolgerungen gezogen werden. Sherlock Holmes war der erste Ermittler, der Blutspuren untersuchte. Heutige Experten für forensische Blutspurenmusteranalyse erklären, was Blutspuren an einem Tatort verraten können: zum Beispiel, ob das Blut von einem Gegenstand abgeworfen wurde, ob es nur rausgehustet wurde und wo der Täter zum Tatzeitpunkt stand. Eine andere wichtige Disziplin ist die forensische Ballistik. Auch diese nutzte Sherlock Holmes als erster. In der Geschichte „Das Reigate-Rätsel“ zum Beispiel löst er einen Fall, indem er sich das Schussopfer genau anschaut und nach Spuren von Schießpulver sucht. In einem anderen Fall berechnet er die Flugbahn von Gewehrkugeln, revolutionär für damalige Zeiten. Sherlock Holmes’ erstaunliche kognitive Fähigkeiten stammen von Doyles Medizinprofessor. Dessen Beobachtungs- und Kombinationsgabe beeindruckten Doyle so nachhaltig, dass er sie seinem fiktiven Detektiv verlieh.
2 Logik und Kriminalistik
17/12/13
Solo disponible en la temporada
Sherlock Holmes besaß das erste forensische Labor der Welt. In der Bakerstreet 221B sammelte und untersuchte er Proben von Böden, Gesteinen, Fasern und Haaren. Dies wollte der Franzose Edmont Locard ihm gleichtun. Sein Labor in Lyon wurde das erste reale Forensiklabor. Und Edmonts These, dass Dinge, die miteinander in Kontakt kommen, immer wechselseitig Spuren hinterlassen, wurde zu einem Leitprinzip in der Kriminalermittlung. Wie weit sich die Toxikologie seit Sherlock Holmes’ Zeiten entwickelt hat, sehen wir im Mordfall von Robert Curley: Anhand von Haarproben lässt sich nachweisen, wann und wie oft ein Mensch einem Gift ausgesetzt war. Auch Finger- und Schuhabdrücke waren für Sherlock Holmes schon zuverlässiges Beweismaterial, lange bevor sich dies in der Praxis durchsetzen konnte. Was aus heutiger Sicht selbstverständlich erscheint, war damals bahnbrechend. Die relativ junge Disziplin der Gang-Analyse beruht ebenfalls auf Sherlock Holmes’ Methoden. Heutige Ermittler können so zum Beispiel durch die genaue Untersuchung der Innensohle eines Schuhs den Täter identifizieren.

Acerca de este programa

Jeder kennt Sherlock Holmes, die berühmteste Detektivfigur in Literatur, Film und Fernsehen. Seit dem Erscheinen der ersten Geschichte im Jahre 1887 fasziniert Sherlock Holmes ein Massenpublikum. Aber seine Geschichten sind mehr als nur gute Unterhaltung. Forensiker und Kriminalhistoriker erklären, wie Sherlock Holmes die Entwicklung der realen forensischen Wissenschaften beeinflusst hat. Und warum Sherlock Holmes’ Methode aus detailgenauer Beobachtung und nüchterner Schlussfolgerung revolutionär war in einer Zeit, in der Jack the Ripper sein Unwesen trieb und die Polizei nur hilflos zusehen konnte. Sherlock Holmes war Ideengeber für viele kriminologische Untersuchungsmethoden. Und seine analytische Genialität ist immer noch eine Quelle der Inspiration für moderne Kriminalermittler.

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