Unser Lehrer Doktor Specht

Specht hat es sich fest vorgenommen: mindestens ein Jahr lang will er sich seiner kleinen Tochter, Fräulein Lydia, zuliebe als Hausmann seinen Vaterpflichten widmen. Doch natürlich hört Specht nicht so plötzlich auf, mit Leib und Seele Lehrer zu sein. Und als seine langjährige Freundin Fanny Moll mit der 16-jährigen Schülerin Sunny Barfuß auftaucht, ist er schnell bereit, Sunny zu helfen und sie in die Schule zu begleiten. Im "Erich Kästner-Gymnasium" lernt er die selbstbewusste sympathische Direktorin Karolin Anselm kennen, kann sich jedoch nicht so einfach von Sunny und ihren Problemen verabschieden. Sunny gehört zu einer sektenähnlichen Vereinigung, den "Engeln der Straße", einer angeblichen Altenhilfsorganisation. Sie würde gerne bei den "Engeln" aussteigen, doch Grolmann, der Leiter der Organisation, hat Vorsorge getroffen. Specht spürt Sunnys Angst und lässt sie bei sich übernachten. Sehr zur Überraschung von Mathilde Möhring, die zu einem unerwarteten Besuch zu Hause eintrifft. Sie hat eine Korrespondentenstelle in Prag und möchte Specht und Fräulein Lydia gerne nach Prag holen.

Sunny Barfuß will plötzlich mit Specht nichts mehr zu tun haben und wohnt jetzt bei Grolmann. Mathilde Möhring lässt unterdessen bei Fanny Moll durchblicken, dass sie Specht eher als Lehrer in Berlin als an ihrer Seite in Budapest sieht. Frau Anselm wartet mit einer freien Stelle am "Erich Kästner-Gymnasium" und Specht kann nicht länger widerstehen. Die Schule hält für Specht gleich eine Reihe von Problemen bereit. Der Hausmeister Knospe scheint die Schüler zu tyrannisieren und Specht entdeckt weitere Mitglieder der Organisation "Engel der Straße" unter seinen Schülern.

Specht gibt das gefälschte Weihwasser, das Sunny von Grolmann entwendet hat, an Chemielehrer Faust zur Analyse weiter. Dort allerdings entdeckt Ronni Sunnys Verrat. Zur Sicherheit zieht Sunny wieder in Spechts Wohnung. Tobias Prinz aus der 7. Klasse beobachtet Hausmeister Knospe, wie er Mopedreifen zersticht und gerät bei Ronni und seinen Freunden selbst unter Tatverdacht. Doch nicht nur seine Freundin Emilie vertraut ihm, auch Specht glaubt Tobias. Mit einem Trick kann Specht Knospe überführen und droht ihm mit der fristlosen Kündigung. Frau Anselm hat große Pläne für die Umstrukturierung ihrer Schule. Natürlich hofft sie dabei auf die Unterstützung von Dr. Specht. Bei einem gemeinsamen Besuch eines Nachtlokals erleben sie nicht nur ihre Schülerin Melanie Piepgras bei einem überraschenden Gesangsauftritt, sondern können auch Fanny Moll als Talentsucherin für ihre "offene" Schule gewinnen. Unterdessen bekommt Sunny Besuch von Spechts Freund Ewald Schopenhauer. Er ist von Sunny fasziniert und glaubt die absurden Geschichten, die Sunny ihm über sich und Specht auftischt. So ist es nicht verwunderlich, dass er Stecher, einen Mitarbeiter Grolmanns, für Sunnys jähzornigen Bruder hält und ihm das inzwischen eingeschlafene Mädchen widerstandslos mitgibt. Specht ist entsetzt, zumal er am nächsten Tag feststellen muss, dass Sunny auch in der Schule fehlt.

Pia Kleinholz verkündet Specht, dass sie seiner angeblichen Vereinsamung Einhalt gebieten wird. Sie hat eine große Wohnung zur gemeinsamen Nutzung gemietet. Gemeinsam mit Frau Steger, einer alten Bekannten aus Celle, die jetzt bei der Polizei in Berlin arbeitet, versucht Specht, Sunny zu helfen. Doch erfolglos, der Besuch bei Grolmann bleibt ohne Ergebnisse. Specht baut bei seiner Auseinandersetzung mit der Sekte auch auf seinen Freund Ewald Schopenhauer, der vor der 10a über die Gefährlichkeit von Aberglauben und Leichtgläubigkeit redet. Sunny ist inzwischen in eine WG gezogen und will weder von Specht noch von der übrigen Welt etwas wissen. Hausmeister Knospe hat gegen seine Kündigung einen Anwalt eingeschaltet, der Specht Anstiftung zur Lüge nachweisen kann. Knospe muss weiterbeschäftigt werden. Tobias und Emilie versuchen, auf eigene Faust gegen den Hausmeister vorzugehen, haben aber nicht damit gerechnet, dass Knospe die Nerven verlieren könnte. So bringen sie sich und Specht, der zu Hilfe kommen will, in große Gefahr. Doch ausgerechnet Ronni und Ringo greifen rettend ein.

Lehrer Hohlbein hat der Schülerin Julia Nachtweih einen von ihr lang ersehnten Brief im Unterricht weggenommen und zerrissen. Dank Spechts und Lobesams Hilfe kann Julia die Schnipsel des Briefes zusammenfügen, dieser enthält jedoch eine Absage an ihre Liebe. Die Ehefrau des Angebeteten erteilt Julia eine Ohrfeige. Philip Schnabel versucht Julia mit den Lösungen für die Matheklausur aufzuheitern. Doch Hohlbein hat längst bemerkt, dass jemand sich an den Aufgabenblättern zu schaffen gemacht hat, und hat dem Betrüger mit falschen Lösungswegen eine Falle gestellt. Lehrer Luther war Philip bei der Beschaffung der Aufgaben behilflich, um dafür von Philip Aufputschtabletten zu erhalten. Sunny besucht Specht und erzählt vom Tod ihrer Mutter und bittet ihn um Hilfe.

Lehrer Luther hat vor dem Lehrerkollegium ein umfassendes Geständnis abgelegt und seine Kündigung eingereicht. Johanna Schnabel macht sich Sorgen um ihren Bruder Philip. Als Specht die Schnabels besucht, muss er nicht nur feststellen, dass die Eltern ihren Sohn eigentlich gar nicht kennen, sondern auch, dass Philip sich mit dem Auto seiner Mutter aus dem Staub gemacht hat. Philip hat Verbindung zu Julia aufgenommen, will sie zur gemeinsamen Flucht überreden. Doch Julia hat Angst und verrät Specht Philips Aufenthaltsort. Und so überredet Specht Mathilde, die ihm gerade einen Besuch abstattet, zu einem Ausflug. Doch auch er kann nicht verhindern, dass Philip erneut flieht. Mathilde hatte sich eigentlich ein friedliches Wochenende vorgestellt, denn ihr Job wird immer aufreibender und gefährlicher ... In der Schule hat sich Jochen Dreier als Lehrer beworben und befürwortet die "offene" Schule, wie Frau Anselm sie plant. Große Schwierigkeiten hat die Lateinlehrerin Frau Zierlich mit Spechts Klasse 10a. Durch ihr ständiges Linealknallen fühlen sich die Schüler belästigt. Ringo zerbricht auf Ronnis Anweisung das Lineal genüsslich. Doch damit nicht genug: Ronni provoziert Frau Zierlich so lange, bis er von ihr eine Ohrfeige erhält und droht nun mit einer Anzeige ...

Obwohl einige der Lehrer ihre Probleme mit der neuen Schulform haben, floriert die offene Unterrichtsgestaltung am Berliner "Erich Kästner-Gymnasium": freie Stundenplanung, Biologie-Chemie-Unterricht in Wald und Wiesen und Sport im Freien. Als künstlerischen Ausgleich gründet Fabian mit einigen Schülern eine Theatergruppe. Philip, mit neuem Lebensmut und zahlreichen Ideen, schließt sich ihnen als Texter für ein geplantes Musical an. Dennoch macht sich sein Vater immer noch Sorgen um ihn, denn Philip wurde wiederholt beim Klauen erwischt. Specht hält Herrn Schnabel diesbezüglich einen Spiegel vors Gesicht, denn er findet heraus, dass diese kleptomanische Neigung vom Elternhaus unbewusst anerzogen wurde. Die Stimmung unter den "Engeln der Straße" ist gespannt. Ronni droht Ramona konkret, Grolmanns Geduldsfaden nicht zu überspannen. Ringo, immer noch hin- und hergerissen, schlägt sich zwar gefühlsmäßig immer mehr auf die Seite seiner Freundin, wird aber von Grolmann wieder in seine Schranken verwiesen, als er ihm unmissverständlich klarmacht, was mit Aussteigern passieren kann. Sunny droht nun auch noch eine Gefahr von offizieller Seite: außer Grolmann sitzt ihr auch das Jugendamt im Nacken und versucht zweimal, allerdings erfolglos, sie aus Spechts Obhut zu entreißen und in ein Heim zu bringen. Spechts Privat-WG erweitert sich unterdessen um ein weiteres Mitglied: Frau Anselm hat nach einem Ehestreit ihre Koffer gepackt und zieht vorübergehend in die Wohnung von Pia Kleinholz.

Das Jugendamt fährt nun härtere Geschütze auf: Sunny wird von der Polizei abgeholt. Specht bleibt nichts anderes übrig, als gerichtlich die Vormundschaft zu beantragen. Der Vater einer ehemaligen Schülerin, Rechtsanwalt Fink, unterstützt ihn dabei tatkräftig. Dennoch scheint es zunächst für Specht nicht gut auszusehen. Auch an der Schule überstürzen sich die Ereignisse: Biolehrer Dreier macht des Öfteren eindeutige Annäherungsversuche an Schulmädchen und zeigt sich nicht bereit, die Rolle als "romantischer Triebtäter", wie er sich bei einem Gespräch mit Specht bezeichnet, aufzugeben. Der kriminelle ehemalige Hausmeister Knospe stattet der Schule einen letzten Besuch ab. Aus einem Schrank im Direktorat stiehlt er ungesehen eine hohe Geldsumme. Der Verdacht fällt wieder einmal auf Philip ... Lateinlehrerin Zierlich sieht sich großen Schwierigkeiten gegenübergestellt, denn Ronni hat sie aufgrund ihrer unbeherrschten Ohrfeige angezeigt. Nun steht die Gerichtsverhandlung an, und zunächst sieht es für sie gar nicht rosig aus. Doch letztendlich ist es Ronni, der einsehen muss, dass er den Bogen überspannt hat, denn Ramona, eigentlich Zeugin der Anklage, sagt gegen den Kläger aus. Niemand freut sich über den Verlauf der Verhandlung mehr als Ronnis Vater. Neben den schulinternen Problemen kommen auf Specht noch private unerfreuliche Überraschungen zu: Mathilde hat trotz der Morddrohungen ihre Recherchen über den Mafiaboss Moreno fortgesetzt. Sie hat dabei zu viel gewagt und wurde angeschossen.

Specht hat sich seit dem Attentat auf Mathilde ausschließlich um sie und Frl. Lydia gekümmert. Als jedoch Julia ihm von Philips Plan, wie er Hausmeister Knospe überführen und damit seine Unschuld beweisen will, erzählt, eilt Specht den Schülern sofort zu Hilfe. Sie haben Philips Schwester als Köder bei Knospe eingeschleust, um ihn auf diese Weise überwältigen und zu einem Geständnis zwingen können. Specht heißt diese Aktion zwar nicht gut, ist aber über den Ausgang des Manövers erleichtert. Philip dagegen nimmt Julia übel, dass sie Specht seine Unternehmung gegen Knospe verraten hat und will von ihr nichts mehr wissen. Da für Julia nun ohnehin alles egal zu sein scheint, verrät sie Frau Anselm auch, wo die vermisste Schülerin Melanie Piepgras steckt. Die junge Nachwuchssängerin hat von einem Konzertmanager einen Vertrag angeboten bekommen und überlegt, die Schule für eine Musikkarriere an den Nagel zu hängen. Doch noch bevor ihr Specht ins Gewissen reden konnte, hat die Direktorin Anselm sie längst von der Wichtigkeit ihrer schulischen Ausbildung überzeugt. Melanie ist sehr erleichtert, wieder in die Schule zurückkehren zu können.

Obwohl Sunny jetzt offiziell bei Pia Kleinholz und Specht leben darf, zweifelt das Jugendamt Spechts Integrität an. Dreier hat inzwischen ebenfalls seine Vorliebe für Sunny entdeckt und kauft ihr neue Kleider. Als Specht die beiden entdeckt, versäumt er darüber sogar, pünktlich für sich und Mathilde das Aufgebot zu bestellen. In der Schule weigert sich die kleine Jana Püschel strikt, wieder nach Hause zu gehen, aus Angst vor den Prügeln ihres Vaters. Sportlehrerin Katrin Bieler bittet Specht, Janas Vater zur Vernunft zu bringen. Specht entdeckt, dass Janas Vater selbst todunglücklich über sein Verhalten ist. Vielleicht gibt es ja einen Weg, Jana und ihrem Vater zu helfen. Das Projekt der offenen Unterrichtsgestaltung scheint aus den Fugen zu geraten, denn sowohl Lehrer als auch Schüler nehmen sich zu viele Freiheiten heraus. So lässt beispielsweise Lehrer Dreier während einer Stunde über die Unterrichtsmethoden seines Kollegen Faust abstimmen und übernimmt kurzerhand einfach dessen Stunde. Specht ist deswegen so wütend, dass er seine Schüler kurzerhand abstimmen lässt, ob sie überhaupt Unterricht machen wollen oder lieber frei haben möchten? Damit "beurlaubt" er sie unwissentlich auch von einer Mathearbeit bei Hohlbein, der damit den langersehnten Grund hat, Specht beim Schulrat anzuklagen. Ronni warnt Ringo vor Grolmann und versucht ihn einzuschüchtern. Doch Ringo hat sich endgültig für Ramona entschieden ...

Lehrer Hohlbein plant einen Angriff auf die offene Schule und lädt den Schulrat zur Prüfung ein. Der beklagt die mangelnde Moral. Specht und Sunny wollen Jana und ihrem gewalttätigen Vater helfen. Zuerst bringen sie Herrn Puschel Lesen und Schreiben bei. Endlich kann die Polizei gegen Grolmann vorgehen, Chef der "Engel der Straße". Denn sie hat einen verlässlichen Zeugen: Ronni. Specht, Pia und Sunny feiern: Pia erhielt das Sorgerecht für Sunny.

Am Sonntagmorgen nach Mathildes und Spechts Hochzeit ist nur Pia Kleinholz traurig: Sie hätte gerne ein größeres Fest gehabt. Mathilde hat für Specht eine Überraschung: Sie erwartet wieder ein Kind. In der Schule aber erwartet Doktor Specht ein Schock. Frau Anselms Nachfolgerin ist eine gute alte Bekannte: Fräulein Conradi.