Deren strukturelle und soziale Verursachung. Insofern dehnt sich der Ge genstandsbereich der Frauenforschung auf die gesamte Gesellschaft'und die Arbeits- und Machtverteilung zwischen den Geschlechtem aus, die Frauen erst zu dem machen, was sie sind: namlich, Geschlechtswesen' im Unter schied zu vielen Mannem, die sich bisher nicht als solche betrachtet haben, schon gar nicht im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Tatigkeiten, die sie als geschlechtsneutral ausgeben. Frauenforschung bezieht sich jedoch auch auf Manner als das andere Geschlecht, zu dem sie in Beziehung stehen und gegebenfalls auch abhangig gemacht werden. Frauenforschung "wird in jungster Zeit zur Geschlechterforschung, insofern sie sich vergleichend, kri tisch und analytisch auf Manner bezieht und das Geschlechterverhaltnis so wie die Geschlechterbeziehungen im Kontext der gesellschaftlich-historischen Rahmenbedingungen zum Gegenstand ihrer Untersuchungen macht. Frau enforschung analysiert demnach zwei Formen von Ungleichheit: eine kraft sozialer Schichtung und eine kraft, patriarchaler' Vergesellschaftung" (Metz G6ckeI1993,410). Frauenforschung versteht sich also gerade nicht als Bindestrich-Soziologie, die blinde Flecken der Forschung uber Frauen ausfUlit. Indem sie die Lebens bedingungen und Deutungen von Frauen zum Ausgangspunkt ihrer theoreti schen Konzepte und Untersuchungen macht, greift sie die angebliche Ge schlechtsneutralitat etablierter Ansatze und Begrifflichkeiten an. Ihre Kritik richtet sich vor allem darauf, dass diese universelle Geltung fUr aile Gesell schaftsmitglieder beanspruchen, obwohl sie uberwiegend die gesellschaftli chen Lebensbedingungen und Erfahrungen von Mannern wiedergeben.