Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Wohnen und Stadtsoziologie, Note: 1,7, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: In den letzten zwei Jahrzehnten sind in Istanbul zahlreiche geschlossene Siedlungen ‐gated communities‐ entstanden, in denen vorwiegend die gehobene Mittel‐ und Oberschicht lebt, Tendenz rasant steigend. Die Bewohner dieser umzäunten Nachbarschaften grenzen sich durch ihre Art des Wohnens, durch ihr Leben in einer eigenen privaten Stadt, durch den Ausschluss anderer Personen der Stadt, aus der städtischen Umgebung aus, und ziehen sich aus der Öffentlichkeit ins Private zurück. Gleichzeitig entsteht innerhalb der abgeschotteten privaten Lebensräume Orte der Öffentlichkeit, die die Grenze zwischen privat und öffentlich verschwimmen lässt. Da sich durch diese Wohnform Teile der Stadt in das Private einhausen, soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden, in welchem Verhältnis der private und der öffentliche Raum zueinander stehen und ob sich dieses Verhältnis im Hinblick auf die geschlossenen Wohnkomplexe verändert. Es soll der Frage nachgegangen werden, ob und inwiefern diese Entwicklung dem Konzept der Urbanität mit ihren beiden Polen Öffentlichkeit und Privatheit gegenläufig ist und ob man daher von einer „Enturbanisierung“ sprechen kann, was am Beispiel der gated communities in Istanbul erfolgt. Hier soll das Augenmerk vor allem auf die Wohnkomplexe für die Mittel‐ und Oberschicht gelegt werden, da sich anhand dieser besonders deutlich die zu untersuchenden Pole Öffentlichkeit und Privatheit ablesen und ‐grenzen lassen.