Robert ist Kriegsfotograf. Er kehrt nach Jahren in Afrika in seine brandenburgische Heimat zurück, weil sein Vater im Sterben liegt. Den alten Mann bedrückt die ungesühnte Schuld an einem Verbrechen, für das er als junger Wehrmachtsoffizier in den letzten Kriegstagen von 1945 verantwortlich war. Während sie im Krankenhaus eine letzte Partie Schach spielen, versuchen sie, sich in Gesprächen und Erinnerungen der Wahrheit zu stellen, um Frieden zu finden. Auf dem väterlichen Hof lernt Robert die rätselhafte Louise kennen und sieht sich bald in eine komplizierte Liebesbeziehung verstrickt. Als sein Vater stirbt, beschließt Robert einen Neubeginn und nimmt einen ungefährlich scheinenden Reportage-Auftrag über das südliche Afrika an. Doch was als friedliche Reise mit Louise geplant ist, endet in einer Katastrophe. +++ »Bis alles Schatten wird« erzählt von drei Menschen, die nach Erlösung streben: nach Erlösung von Schuld, Ruhelosigkeit und Angst. Dabei geraten sie immer wieder an die Grenzen von Verstehen und Gewissheit, werden sie in ihre existenzielle Einsamkeit zurückgeworfen. Die ambivalente Liebes- und Familiengeschichte ist zugleich ein veritabler Roman über Afrika; nicht als exotische Kulisse oder gesinnungsästhetischer Parcours, sondern als Schauplatz unverstellter menschlicher Wesensäußerungen. Es ist der Bericht einer Reise ins »Herz der Finsternis«.