In seinem Notizbuch befragt Bruno Bosteels die Beziehung zwischen Kunst und Ideologie. Er schlägt eine Analogie zwischen der Traumarbeit und der Kunst vor, da diese auf die »reflexhaften Gesten« und Annahmen über Kunst aufmerksam macht. Entgegen der Auffassung, dass Kunst per se mit Befreiung, Überschreitung und Widerständigkeit gleichzusetzen sei, entwirft Bosteels den Grundriss einer Theorie der Ideologie der Kunst und fragt, ob statt der überbewerteten politischen Subversion »die künstlerische Freiheit« als Grundmodell der ideologischen Einschreibung von Individuen in die bestehenden Gesellschaftsstrukturen dienen könne. Mithilfe von Louis Althusser, Jacques Rancière und Jean-François Lyotard analysiert er die Bindung der Kunst an die herrschende Ordnung und ihre vorübergehende halluzinatorische Befriedigung.
Bruno Bosteels, (* 1967), ist zurzeit Professor für Romanistik und Komparatistik an der Cornell University, Ithaca, New York.
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