Von Paaren handeln etliche der dreizehn Geschichten in diesem Band: von solchen, die auseinandergehen, von anderen, die "trotz allem" beieinanderbleiben, von wieder anderen, die gar nicht erst zusammenfinden. Dass die Liebe auch bitter schmecken kann, ahnen oder erfahren sie. Sich selbst und der Welt abhanden zu kommen, m├╝ssen manche der Figuren f├╝rchten, den Kontakt zu verlieren, allein zu sein oder zu bleiben und nichts anfangen zu k├╢nnen, nur mit sich. Manche haben ihren Platz ziemlich weit fort von den anderen, zum Beispiel hoch ├╝ber ihnen wie der namenlose Protagonist der Titelerz├дhlung "Der Hungerturm". Irgendwann freilich werden sie aufgest├╢rt von der halb heimlichen Sehnsucht, mit jemandem zu zweit zu sein. Bei anderen gen├╝gt ein unerwarteter Zwischenfall, dass der Boden unter ihren F├╝├Яen ins Schwanken ger├дt und br├╝chig wird. Und es gibt auch welche, denen die Wirklichkeit in die Quere kommt, weil sie ein Bild von sich und Ziele haben, die nicht recht zu ihnen passen. Knapp und zielstrebig, bisweilen in filmartig geschnittenen Szenen und Dialogen berichten die zeitlosen Erz├дhlungen davon, wie aus Unspektakul├дrem etwas Liebes- und Lebensbestimmendes, mitunter T├╢dliches erw├дchst.