Die Vertrautheit mit der Institution Ehe hat em Denken in Selbstver stimdlichkeiten beg├╝nstigt, so da├Я erst durch die Problematisierung der Alltagserfahrung ein Zugang zu dieser sozialen Lebensform er├╢ff net wird. Ehe und Familie als einen "dramatischen Vorgang" zu be greifen, ihn als elementaren SOZlalisatlOnsproze├Я zu interpretieren, st├╢rt zun├дchst nicht traute Behaglichkeit. Wird man jedoch aufgefor dert, Alternativen zu entwickeln, erfahren wir rasch die Begrenztheit unserer Phantasie, die Grundstrukturen der famllialen Gruppe schim mern deutlich erkennbar hinter den "Gegenentw├╝rfen" durch. Diese Studie zur Ehe und Familie soll nicht eine Bestandsaufnah me im Sinne einer "Verkl├дrung" sem. Beide werden vielmehr als Pro ze├Я menschlicher Vergesellschaftung verstanden, die nicht frei von Auswirkungen sozialen Zwanges smd. In ihnen begegnen Wir einem konflikrf├дhigen und -tr├дchtigen Zusammenschlu├Я von Menschen, die ihre Lebenswirklichkeit nur ├╝ber Sozialisationsprozesse herstellen k├╢nnen. In dem Ausma├Я, wie es den Beteiligten gelingt, eine sozial und moralisch akzeptierte Form des Zusammenlebens zu entwickeln, wirkt diese als soziale Verhaltensanforderung auf sie zur├╝ck. Gemein samkeit und Individualit├дt sind nicht soziale Pole, zWischen denen Ehe und Familie sich entwickeln k├╢nnen, die soziale Vereinbarkeit bei der Ausrichtungen mu├Я in ├Ьbereinstimmung zueinander gebracht werden. An diesem Proze├Я der sozialen Selbstfindung k├╢nnen Men schen auch scheitern, was nicht mit der Ablehnung von Ehe und Fa milie verwechselt werden darf. Den emzelnen Kapiteln sind am Ende themenvertiefende Litera turhinweise beigef├╝gt, die ein weiterf├╝hrendes Studium anregen und begleiten sollen. Diese Abhandlung verdankt viel der t├дtigen Mithilfe von Frau Dip!. P├дd. Andrea Dormann.