Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Der unheldische Held? Thomas Manns Zauberberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zauberberg ist bis heute ein weltweit bekannter Roman und zudem ein beliebter Forschungsgegenstand für verschiedenste Fachgebiete. Thomas Mann verbrachte elf Jahre seines Lebens mit dem Schreiben dieses fast eintausend Seiten umfassenden Werkes, das im November 1924 in zwei Bänden im Fischer-Verlag Berlin erschien und sofort durchschlagenden Erfolg hatte1. Das den ersten Band abschließende fünfte Kapitel beendete der Autor 1921 mit dem Abschnitt Walpurgisnacht2. Die Abschlussposition in der Originalausgabe in zwei Bänden bzw. die Mittelposition in späteren einbändigen Ausgaben lässt erahnen, dass dieser Abschnitt von besonderer Bedeutung für den Protagonisten Hans Castorp und den Fortlauf des Romans ist. Hermann Kurzke meint, dass die strukturell besondere Position der Walpurgisnacht durch Madame Chauchats Sieg über Settembrini gerechtfertigt ist3. Meines Erachtens ist dies aber nur eines der Ereignisse, die diesen Abschnitt zu einem sehr wichtigen machen. Hier sei die These aufgestellt, dass die Walpurgisnacht durch vielfältigere inhaltliche und strukturelle Aspekte als nur die Entscheidung des „Kampfes“ zwischen Chauchat und Settembrini den Höhepunkt des ersten Romanteils und einen der wichtigsten Abschnitte des Gesamtromans darstellt. Diese Arbeit soll folglich der Frage nachgehen, welche Ereignisse und Gestaltungsmerkmale als Höhepunktaspekte betrachtet werden können und diese These stützen oder gegebenenfalls entkräften. Dazu sollen sowohl wissenschaftliche Literatur als auch der Abschnitt Walpurgisnacht sowie die ihm vorangegangenen Kapitel und Abschnitte betrachtet werden. Der erste Teil der Arbeit wird sich mit den Ereignissen auseinandersetzen, die mir notwendig erscheinen, um die Geschehnisse der Walpurgisnacht verstehen und sie auch als Höhepunktgeschehnisse identifizieren zu können. Im folgenden Abschnitt soll die Walpurgisnacht selbst betrachtet werden. Hier wird genauer auf die Gesichtspunkte eingegangen, die einen Höhepunkt des ersten Romanteils markieren. Abschließend soll in einem Fazit der Rückbezug auf die Anfangsthese stattfinden und diese entweder bestätigt oder widerlegt werden.