Gunther – der schwache 'künec'?: Die Figur des Burgundenkönigs im Kontext mittelalterlicher Herrschaftskonzeptionen

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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Deutsche Literatur des Mittelalters - Das Nibelungenlied, Sprache: Deutsch, Abstract: „Ein konsistentes königliches Profil gelingt dem Nibelungenlied [...] nicht – was freilich nichts mit der vielfach vermuteten Schwäche des Königs zu tun hat.“ (Ehrismann 2005: S.65) Es gibt wohl kaum eine Figur innerhalb des Nibelungenliedes, deren Rolle in der Forschung so unterschiedlich interpretiert wurde und deren Bewertung so stark divergiert wie die des Burgundenkönigs Gunther. Für die einen handelt es sich bei Gunther um einen geschickten und clever agierenden Strategen, der mit Hilfe von Bündnissen und Absprachen seine Herrschaftsposition in Worms zu festigen vermag, für die anderen ist Gunther nicht mehr als eine königliche Marionette am Hof zu Worms, der die eigentliche Herrschaft bereitwillig in die Hände seiner Vasallen legt und trotz seiner exponierten Stellung als Burgundenkönig, nur eine Nebenfigur des Nibelungenepos darstellt (vgl. Göhler 1989: S. 58). Diplomatischer Machtpolitiker oder schwacher höfischer Herrscher? Diese viel diskutierte Frage gilt bis heute als eines der interessantesten Rätsel, welches das Nibelungenlied für Forscher wie Leser parat hält. Allein scheint die Frage nach Stärke oder Schwäche der Herrschaft Gunthers bisher unter falschen Prämissen gestellt worden zu sein. Zwar finden sich für beide Interpretationsansätze im Nibelungenlied genügend Anhaltspunkte, der Frage nach einem adäquaten Bewertungsmaßstab von Herrschaft im zeitgenössischen Kontext des Nibelungenliedes ist von Seiten der Forschung bisher jedoch nur wenig Rechnung getragen worden. Erst in den letzten Jahren und im Kontext der stärkeren Berücksichtigung textexterner Faktoren wie den sozio-kulturellen und politischen Verhältnissen um 1200 oder den historischen Quellen des Sagenstoffes, scheint sich die Rezeption des Burgundenkönigs zu wandeln. Vor allem die neueren Untersuchungen zum zeitgeschichtlichen Herrschaftsverständnis im Mittelalter drängen dabei auf eine Neudefinition des im Nibelungenlied dargestellten Herrscherbildes. Es stellt sich dabei die Frage inwieweit der Topos des Strategen und Machtpolitikers als Bewertungsmaßstab von Herrschaft überhaupt Sinn macht...

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