Die Sprache ist die innere Basis des Menschseins. Sie ermöglicht uns Bewusstsein, Vorstellungen und Gedanken fest zu halten und zielgerichtet einzusetzen. Die Schrift ist dabei ein wichtiger Schritt in der individuellen Bewusstseinsentwicklung des Menschen. Im Erstschreibunterricht lernen wir die Grundlagen. Es geht nicht nur um informative Sinneinheiten, sondern auch um Gefühle, Empfindungen, Willensimpulse und existentielle Sinnbezüge. Das zeigt sich schon, wenn jemand die Laute "AAH" oder "UUH" zum Ausdruck bringt. Im ersten Fall schwingt in der Sprache ein Staunen mit, im zweiten vielleicht eine Empfindung der Furcht. Die Seelengesten des Menschen sind auch in der Sprache enthalten und sollten beim "Schreiben lernen" nicht gänzlich verloren gehen. Wir beschreiben deshalb eine Methode des Erstschreibunterrichtes, in der dieser Aspekt mit berücksichtigt wird. Im weiteren Verlauf des Erwerbs der schriftlichen Sprache gilt es die Verschriftungsregeln einer Sprache zu erwerben. Jedes Kind hat dabei seine eigenen Strategien. Wenn ein Schüler beispielsweise das Wort "bequem" mit "bkwm" verschriftet, kann das seinen guten Grund haben. Er dachte sich vielleicht " Am Anfang hör ich ein "b", dann höre ich den Laut "k" und schließlich "w" und "m", deshalb "bkwm". Allerdings unterscheidet das Kind nicht den Namen eines Buchstabens und seine Lautung. Jede Verschriftung – auch eine "falsche" hat ihren Grund. Deshalb werden im zweiten Kapitel Verschriftungsstrategien behandelt. Im dritten Kapitel steht der künstlerische und gemüthafte Aspekt der Sprache und Schrift im Vordergrund. Da findet man Vorschläge zur Pflege der Erzähl, Schreib und Lesekunst. Verschiedenste Schreib und Lesespiele werden aufgeführt, die die Fähigkeiten des Einzelnen auf lockere Weise anregen.