Die Untersuchung zeigt, dass das Integrieren von Kommas in eigene Texte nur lose mit dem Einsetzen in fremde Texte zusammenh├дngt. Zudem weisen Regressionsmodelle nach, dass die Schwierigkeit eines Kommas von oberfl├дchennahen Strukturen (z. B. Signalw├╢rter: dass, da ...), aber auch von strukturell tiefer verankerten Merkmalen (z. B. Nebensatzfunktion) beeinflusst wird. Auch bisher unentdeckte Variablen zeigen einen gro├Яen Einfluss auf die Kommasetzung von Schreiber:innen: Mit der Motivation eines Kommas wird erstmals beschrieben, dass ein Komma durch mehrere syntaktische Strukturen gefordert sein kann.
Die forschungsmethodisch innovative Arbeit bringt auf empirischer und theoretischer Ebene neue Erkenntnisse zum Gebrauch des deutschen Kommas. Sie tr├дgt damit zum besseren Verst├дndnis dieses Ph├дnomens bei und leistet eine Vorlage, wie authentische Texte quantitativ empirisch und statistisch zeitgem├д├Я untersucht werden k├╢nnen, ohne vor lauter Operationalisierungskompromissen inhaltlich in die Knie zu gehen.
Maurice F├╝rstenberg, Ludwig-Maximilians-Universit├дt M├╝nchen.