Mit 1968 fing eine "neue Zeit" an: Sie schmeckte nach mehr Freiheit - und alles, was die Jugendlichen bis dorthin eingeengt hatte, ging über Bord - in der Musik, im Lebensstil und im Sexuellen. Lange Haare und Emanzipation, Widerstand gegen Autoritäten und das Establishment - das alles hatte den Hauch einer "Revolution", die es galt mit Leben zu füllen. Mick van Hint war damals mit dabei. Er hat nun ein kleines, feines Buch geschrieben über diese Zeit, als die Revolution auch nach Deutschland kam, in die Kleinstädte und in die Dörfer. Mit vielen Alltags-Details macht der Autor diese Zeit lebendig: Um die erste Liebe geht es und die großen Gefühle. Und die neue Musik gehörte dazu - keine deutschen Schlager mehr, sondern Rock-Musik! Namen wie Led Zeppelin, Deep Purple, Uriah Heep und Frank Zappa klangen in den Ohren. Jede Vinyl-Scheibe war eine neue Offenbarung und brachte bis dahin ungehörte und unerhörte Sounds. Die Spezialität des Autors: Nicht nur seine riesengroße Leidenschaft zur Rockmusik ist zu spüren. Er lässt auch die sportlichen Veränderungen dieser Zeit lebendig werden: Im Fußball wurde es anders - nicht mehr die harten, kurzgeschorenen Männer rannten dem Ball hinterher, sondern sexy Idole. Der Brasilianer Francisco Marinho, genannt "Die weiße Hexe", machte damals Furore und gab dem Buch den Namen. 1974 in Love - ein rundum gelungenes Büchlein voller Freiheits-Atmosphäre, das denen, die damals noch nicht geboren oder zu jung waren, eine Ahnung gibt, wie sich der Aufbruch angefühlt hat. Und für alle, die dabei waren, ist es ein wundervolles Wiedererkennen und Jugend-Reminiszenz, ein Buch also für alte und neue Fans.