Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Buch „Was man für Geld nicht kaufen kann“ erhebt Michael J. Sandel den Anspruch, die moralischen Grenzen des Marktes zu erkunden. Anhand empirischer Beispiele zeigt der Autor, dass der Charakter einer Dienstleistung bzw. eines Gutes in dem Moment eine Veränderung erfährt, in dem diese zu einer, auf dem Markt gehandelten und mit Geld zu erwerbenden, Ware gemacht wird. Allgemein ist der Prozess der Ausdehnung des Marktes, im folgenden als „Kommerzialisierung“ bezeichnet, ein bekanntes Phänomen der heutigen Gesellschaft. Trotz der kritischen Einschätzung Sandels scheint bisher jedoch keine Trendwende im Sinne einer verlangsamten oder gar beendeten Kommerzialisierung erkennbar. Diese Ausarbeitung stellt daher einen Versuch dar, die Thesen Sandels auf ihre Aktualität und empirische Relevanz zu prüfen und den thematisch begrenzten Fokus um zwei Themenkomplexe zu erweitern. Einerseits soll untersucht werden, worin die systemischen Ursachen zunehmender Kommerzialisierung zu finden sind und sich der Frage zu nähern, wieso eine Trendumkehr bisher nicht erfolgt ist. Darüber hinaus wird eine sektorale Betrachtung vorgenommen, die am Beispiel des Gesundheitssektors eruieren soll, wie sich die Auswirkungen von Kommerzialisierung darstellen und inwiefern hier die moralische Grenze zu finden sein könnte, die Sandel im Untertitel seines Buches impliziert. Auf dieses Weise wird neben der gesellschaftlichen ebenso die unternehmerisch-individuelle Ebene in die Analyse mit einbezogen.