Der hallesche Germanist und Phonetiker Otto Bremer (1862–1936) hat sich durch zahlreiche dialektologische Arbeiten, eine noch heute bemerkenswerte phonetische Exaktheit und beispielhafte empirische Untersuchungen zur Ausspracherealität verschiedener Varietäten einen Namen gemacht. Seine aus Lehr- und Forschungsmitteln bestehende „Phonetische Sammlung“ wurde 1937 mit sprechkundlichen Beständen vereint; im Folgejahr wurde ein Institut gegründet, das ab 1947 die Bezeichnung „Institut für Sprechkunde und Phonetische Sammlung“ trug. Dieses Buch zeichnet Bremers Leben nach, stellt seine wissenschaftliche Biographie vor und geht den Beziehungen nach, die zwischen ihm und der sich entwickelnden Sprechkunde bestanden. Eine wesentliche Grundlage dafür war der Nachlass Otto Bremers. Zusammen mit den Unterlagen im Universitätsarchiv entstand durch den Nachlass eine Quellenlage, die weithin gesicherte Aussagen ermöglichte.