Beinahe mit jedem Auftrag an die Marktforschung aus den Bereichen Wirtschaft und Politik ist die Forderung nach prognostischen Aussagen ver knΓΌpft. Selbst wenn dieses Anliegen nicht explizit vorgetragen wird, unter liegt nahezu jedes Umfrageergebnis in der Marktforschung einer Interpreta tion im Hinblick auf seine Relevanz fΓΌr die kΓΌnftige Entwicklung bestimmter Sachverhalte. Wenn die Fragen: "Lesen Sie Zeitung? Haben Sie zufΓ€llig gestern eine Zeitung gelesen?" beispielsweise 72 Prozent Leser pro Tag ermitteln, dann interpretiert der Werbeplaner dieses Ergebnis prognostisch. Die Placierung einer Anzeige in allen Tageszeitungen bedeutet fΓΌr ihn, daΓ 72 Prozent der BevΓΆlkerung durch diese Werbebotschaft maximal erreicht wer den. Ob es sich nun um die Zahl der Leser pro Tag einer Zeitung, um das Image eines Markenartikels oder die Einstellung zum Bundeskanzler handelt - der artige Informationen werden nur selten ausschlieΓlich als Daten ΓΌber die Vergangenheit oder Gegenwart aufgenommen. Ihr Wert liegt vielmehr in der mehr oder weniger bewuΓten Projektion auf die Zukunft. Das "savoir pour prevoir" eines Comte steckt also in jeder Ziffer, die durch die Marktforschung gewonnen wird. Die Projektion vergangener Entwicklungstendenzen auf die Zukunft impli ziert die Annahme, daΓ die Erscheinungen der RealitΓ€t sich regelmΓ€Γig, d. h.
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