Innerhalb des Tierreichs werden die Protozoen als besonderes Unterreich den vielzelligen Tieren (Metazoen) an die Seite gestellt. Ungeachtet dieser hohen systematischen Bewertung gehรถren sie jedoch nicht zu den Lebewesen, welche allgemein bekannt sind. Infolge ihrer Einzelligkeit stellen sie meistens kleine Organismen dar, die nur mit Hilfe des Mikroskops sichtbar gemacht werden kรถnnen. Wenige Formen, wie die ausgestorbenen Nummuliten, erreichten eine Grรถรe von mehreren Zentimetern. Trotz ihrer Kleinheit spielen die Protozoen im Haushalt der Natur eine be deutende Rolle. Die zur Photosynthese befรคhigten Flagellaten bilden die Urnah rung des Lebens รผberhaupt. Die Kalk- und Kieselskelete der frei schwebenden Foraminiferen und Radiolarien sinken in einem stรคndigen Regen auf den Meeres boden herab, an dessen Aufbau sie wesentlich beteiligt sind. Ganze Gesteins schichten, wie die Kreide, der Grรผnsandstein und Fusulinenkalk sind auf diese Weise entstanden und im Laufe der Erdgeschichte zu hohen Gebirgen aufgetรผrmt worden. Die Schalen vieler Foraminiferenarten kommen auรerdem in erdรถlhalti gen Schichten vor und werden als Leitformen zur Kennzeichnung dieser Schichten verwendet. Fรผr den jlfenschen haben manche Protozoen als Schmarotzer eine unmittelbare Bedeutung. Wenn auch von den etwa 25 Arten, welche im Menschen nachgewiesen wurden, die meisten keine pathogene Wirkung entfalten, so rufen doch einige ge fรคhrliche Krankheiten wie die Amรถbenruhr, die Schlafkrankheit und die Malaria hervor.