Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,5, Universität Hamburg (Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die beruflichen Schulen sind seit Jahren Mittelpunkt der Kritik am dualen Ausbildungssystem: Häufig wird ein veralteter Unterricht und eine schlechte Ausstattung der Schulen angeführt, welche nicht mehr den Bedürfnissen des Berufsalltages entspricht. Der Schulunterricht kann keine berufliche Handlungskompetenz vermitteln, da er zu stark theoretisch ausgerichtet und der Anteil an allgemeinbildendem Unterricht enorm groß ist. Statt dessen führt der Berufsschulunterricht oftmals zu trägem Wissen, d.h. Wissen, das nicht zur Anwendung kommt, das in bestehendes Vorwissen nicht integriert wird und zu wenig vernetzt und damit zusammenhangslos ist. Die Lerninhalte des Berufsschulunterrichts werden nicht mit der betrieblichen Ausbildung abgestimmt, und die Lernkooperation zwischen Schule und Betrieben ist meist sehr dürftig. Die Wirtschaft fordert daher von den beruflichen Schulen zunehmend Modernisierung, Flexibilität und Qualität. In der bildungspolitischen und erziehungswissenschaftlichen Diskussion vieler Länder hat sich inzwischen die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Einzelschule als „pädagogische Handlungseinheit“ der Ort ist, an dem Schulentwicklung stattfindet. Hinter dieser Erkenntnis steht die Erfahrung, dass die einzelne Schule ihre Aufgabe weit besser meistern kann, wenn sie sich den Vorstellungen und Bedürfnissen der Menschen und Institutionen öffnet, die in der Schule und mit der Schule leben, arbeiten und lernen. Hieraus entstand die Idee des Schulprogramms, welches als Hilfsmittel der Schulentwicklung dazu dienen soll, die kontinuierliche Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung der einzelnen Schule aufrecht zu erhalten und zu fördern. In Hamburg trifft dieser Auftrag auf eine Schullandschaft, in der viele Schulen sich seit langem selbstständig weiterentwickelt und vielfältige Innovationen angestoßen haben. Die Voraussetzungen sind daher gut, sich des Mediums Schulprogramm zu bedienen, um wichtige schulische Gestaltungs- und Verständigungsprozesse zu strukturieren und zu dokumentieren.