Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: sehr gut, Universität Bremen (-), Veranstaltung: Lager und Kriegsende, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ermordung der KZ-Insassen im ‚Dritten Reich′ entzieht sich jeder, auf unmittelbare Verwertungsinteressen ausgerichteten, ökonomischen Logik. Sie scheint den wirtschaftlichen Erfordernissen vielmehr weitgehend zuwiderzulaufen: Inmitten eines für Deutschland ohnehin nur sehr schwer gewinnbaren Krieges und eines Mangels an Kriegsmaterial und Arbeitskräften, wird ausgerechnet die Vernichtung von sechs Millionen potentiellen Arbeitern zum zentralen Handlungsfeld der Nationalsozialisten. Vor allem in den letzten Kriegsjahren, die nach Stalingrad im Winter 1942/43 von Goebbels zur Zeit des ‚totalen Krieges′ propagiert wurde, scheint dieser Widerspruch allgegenwärtig. War die ideologische Vorgabe der Vernichtung, an der spätestens seit der ‚Wannsee - Konferenz′ am 20.1.1942 kein Zweifel mehr bestand, überhaupt mit der ökonomischen Zielsetzung vereinbar, die eigentlich allein aus Wirtschaftlichkeitserwägungen auf die Erhaltung der Arbeitskraft des Einzelnen setzen müsste? Ulrich Herbert hat sich in seinem 1991 erschienen Aufsatz ‚Arbeit und Vernichtung′1 diesem strukturell angelegten Konflikt angenommenen und untersucht, inwieweit bzw. ob sich ein Widerspruch zwischen dem ‚Primat der Weltanschauung′ und dem ‚Primat der Ökonomie′ ermitteln lässt.