Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,7, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (Fakultät Wirtschaft und Soziales), Veranstaltung: Staatsorganisation und Verfassungsgrundsätze, Sprache: Deutsch, Abstract: „Menschen werden durch die Sprache geformt, mehr als die Sprache durch den Menschen geformt wird. Es ist die natürliche Kraft einer Sprache, die dem Entstehungsprozess einer Nation Gestalt gibt.“ Versucht man in wenigen Sätzen zu beschreiben, was den Kern der belgischen Krise ausmacht, ist notwendigerweise der „Sprachenstreit“ als einer der wesentlichen Gründe für die Disparitäten zwischen Flamen und Wallonen zu nennen. Nach ihm wird der historisch begründete soziale Konflikt benannt, der sich aus dem Zusammenschluss zweier im Kern verschiedener Volksgruppen zu einem unabhängigen Königreich Belgien ergab. Vielen ist der tief in die Gesellschaft unseres Nachbarlandes hineingreifende Konflikt nicht bekannt, auch in der deutschen Tagespresse findet er wenig Erwähnung. Daher ist es weniger verwunderlich, dass Belgien von vielen als „Land ohne Profil“ und eher als der „unbekannte Nachbar“ gesehen wird. Um die Tiefe des Konflikts zu erfassen ist es notwendig, einen Blick auf die historische Entwicklung im Lande zu werfen. Dies soll im ersten Abschnitt dieser Ausarbeitung geschehen. Im zweiten Teil wird die Umsetzung der Idee des Föderalismus auf das System des belgischen Staates betrachtet. Diese kleine Einführung in das Staatsgefüge soll die Grundlage bieten, den daran anschließenden Kern der Arbeit, die Ausei-nandersetzung mit den Problemen des Systems und den daraus resultierenden Folgen für die (Un-)Regierbarkeit und Krisenanfälligkeit nachvollziehen zu können.
Politics & current events