Das Merkmal Haarigkeit spielt bei der Beurteilung der Garne eine bedeutende Rolle. Es kennzeichnet zusammen mit der speziellen Beschaffenheit des jeweiligen Fasermate rials (Feinheit, Länge, Biegefestigkeit) die Rauhigkeit eines Gespinstes. Gemäß dem vielseitigen Verwendungszweck der aus den Garnen herzustellenden textilen Flächen gebilde dürfen in der Praxis bestimmte vorgegebene Haarigkeitsintensitäten nicht unter oder überschritten ·werden. So darf z. B. für zahlreiche Flächengebilde bei einem vor gegebenen, zumeist festigkeitsbedingteri Grad der Garndrehung eine bestimmte Min desthaarigkeit der Garne nicht unterschritten werden, damit der gewünschte Ober flächencharakter erreicht wird. Soll hingegen ein glattes Garn hergestellt und eine be stimmte Drehung nicht überschritten werden, so wirkt jede abstehende Faser störend. Eine zu große Haarigkeit kann außerdem die Weiterverarbeifung der Garne in der Spulerei, in der Weberei oder in der Wirkerei empfindlich stören. Das Institut für Textiltechnik der Rhein.-Westf. Technischen Hochschule Aachen hat in den vergangenen 10 Jahren sowohl in deutschen als auch in ausländischen Spinnereien die Faserband-Spinnverfahren mit den konventionellen Spinnverfahren, an Hand der Qualitätsmerkmale Ungleichmäßigkeit und dynamometrische Eigenschaften verglichen [1-7]. Bevor über die Verwendung dieser Spinnverfahren entschieden wird, sollte die Haarigkeit der nach diesen Verfahren hergestellten Garne systematisch untersucht werden. Dies wurde im Rahmen des vorliegenden Forschungsvorhabens durchgeführt.