Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich BWL - Allgemeines, Hochschule Bremerhaven, Sprache: Deutsch, Abstract: „Wenn heute eine notwendige Veränderung auf dem Reformweg stattfindet, ob in Deutschland oder Frankreich, passiert nichts, solange die Industrie, die Wirtschaft es nicht abnickt. Von dieser Entmachtung des Staates hätten Anarchisten träumen können, und so befinde ich mich - ... - in der kuriosen Situation, dafür zu sorgen, dass der Staat wieder Verantwortung übernimmt, regulierend eingreift.“ (Grass 1999, 46). „Der Handlungsspielraum der Regierung muss begrenzt werden. Ihre Aufgabe muss sein, unsere Freiheit zu beschützen, Ordnung zu gewährleisten, private Verträge durchzusetzen und wettbewerbsfähige Märkte zu fördern.“ (Friedman 1999, zitiert nach Zeit Bibliothek der Ökonomie 1999). Diese zwei Zitate stehen exemplarisch für die gespaltene Haltung der meisten Menschen gegenüber der Thematik Regulierung. Entsprechend lässt es sich gar trefflich darüber philosophieren und diskutieren, ob nun die Unterstützer der Regulierung oder doch eher die Verfechter der Deregulierung im Recht sind. Oder sind gar beide Parteien im Recht, abhängig von aktuellen Gegebenheiten? Jedoch ist eine derartige ganzheitliche Auseinandersetzung mit diesem komplexen Thema nicht das Ziel dieser Arbeit. Vielmehr zielt der vorliegende Abriss darauf ab, die Geschichte von Regulierung und Deregulierung zu beleuchten. Denn um Regulierung, im Sinne eines Eingriffes in Markt- und Wirtschaftsprozesse sowie die Gestaltung von Rahmenbedingungen für das Unternehmertum durch den Staat (vgl. Müller 2003), zu verstehen, ist es unabdingbar, die historische Entwicklung und das Wechselspiel von Regulierung und Deregulierung nachzuvollziehen. Denn nur durch das Wissen über die Geschichte einer Sache können wir die Gegenwart begreifen. Ist die in obigen Zitaten exemplarisch aufgeführte Kontroverse ein neuzeitliches Erscheinungsbild oder gehen ihre Ursprünge viel weiter zurück?