Der Umgang mit Geschichte und Literatur im Staatssozialismus gehört zu den Kulturerfahrungen, die als gelebte oder vermittelte bzw. gebrochene bis heute fortwirken. Sie zu sichten ist nicht nur eine Frage historischer Bilanzen, sondern ebenso mit Blick auf ein zu erweiterndes „gemeinsames Haus Europa“ und die Vielfalt hierin wirksamer Perspektiven unverzichtbar. Dieser Band wendet sich den durch systemtypologische, aber auch regionale Gemeinsamkeiten charakterisierten, zugleich indes jeweils spezifisch ausgeprägten Wechselbeziehungen zwischen Geschichte und Literatur in der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslavien und der Volksrepublik Bulgarien zu. In interdisziplinärem Zugriff gibt er Aufschluss über bestimmende Geschichtsbilder in beiden Kontexten und erhellt die ambivalente Rolle von Literatur als Faktor von Geschichtskultur im Staatssozialismus.