Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Soziologie (Philosophische Fakultät I)), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Schlagwort Globalisierung löst bei den Menschen verschiedenste Assoziationen aus. Die einen sind sich des globalen Charakters unserer Welt bewusst, wenn sie ganzjährig exotische Früchte konsumieren, mithilfe des Internets über weite Distanzen kommunizieren oder Fernreisen in nahezu jede Region der Erde unternehmen und dort in von Deutschen geführten Hotels residieren. Andere sehen in der Globalisierung „einen primär ökonomischen Prozess, der durch die Aus-weitung der internationalen Arbeitsteilung gekennzeichnet ist: Weltweite Märkte bilden sich heraus, auf denen Waren, Kapital und Dienstleistungen gehandelt werden.“ Die Sozialkritikerin Barbara Ehrenreich und die Professorin für Soziologie Arlie Russell Hochschild assoziieren mit dem Begriff Globalisierung unzählige Frauenschicksale und Kausalitäten, die sie und andere Autoren in dem Werk „Global Woman: Nannies, Maids and Sex Workers in the New Economy“ in Form von gesammelten Aufsätzen zusammengetragen haben. Das Buch bietet einen bis dato einzigartigen und breitgefächerten Überblick über die Auswirkungen der Globa-lisierung auf das Leben von Frauen weltweit und speziell in Entwicklungsländern. Jedes Jahr verlassen Millionen Frauen die Philippinen, Mexiko, Sri Lanka und andere Länder der Dritten Welt, um in reichen Ländern der Ersten Welt als Haushaltshilfe, Kindermädchen, im Pflegebereich oder zuweilen als Prostituierte zu arbeiten. Gerade diese Tätigkeitsbereiche werden stark durch Assoziationen mit der traditionellen Rolle der Ehefrau begünstigt. Die diesbezüglichen Kapitel in dem oben genannten Buch, welches eine Kollektion von Abhandlungen verschiedener Autoren in Bezug auf qualitative Studien darstellt, sprechen inhaltlich Themenbereiche wie den Anstieg bei der Migration von Frauen, den Transfer sowie die Kommerzialisierung häuslicher Dienstleistungen, die daraus resultierende Fürsorgemisere bei transnationalen Familien als auch das Problem des internationalen Sextourismus an. Die folgende Arbeit fasst die Grundaussagen von Hochschild und Ehrenreich zusammen, geht anschließend auf das Thema des weltweiten Sex- bzw. Prostitutionstourismus ein, vergleicht anhand zweier Kapitel aus dem Buch die Charakteristika der Sexindustrie in Thailand mit denen der Dominikanischen Republik und diskutiert im globalen Kontext die Aufsätze hinsichtlich ihrer Aussagekraft und Relevanz.