Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 2,3, Universität des Saarlandes, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Koreakrieg stellt den ersten bewaffneten Konflikt zwischen den sich nach dem Zweiten Weltkrieg herausbildenden Machtblöcken dar. Er bedeutet den Übergang von der subversivpolitischen Auseinandersetzung zur heißen Phase des Kalten Krieges. Zugleich hat er eine symbolische Bedeutung als die erste militärische Expansion seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Es ist der erste Krieg, in dem eine internationale Armee unter einem Mandat der Vereinten Nationen einem Staat zu Hilfe kommt. Dabei stellen die USA die meisten Soldaten, doch auch die Briten leisten einen enormen Beitrag im Kampf für ein Land, dessen Bedeutung mehr symbolisch ist. In der vorliegenden Arbeit sollen die Gründe für die britische Beteiligung am Koreakrieg aufgezeigt werden. Schnell fällt in London die Entscheidung, einen militärischen Beitrag zu leisten und Großbritannien findet sich plötzlich wieder in einem Krieg im weit entfernten Korea, in dem es weder strategische oder wirtschaftliche Interessen, noch historische Bindungen hat. Warum beteiligt sich Großbritannien dennoch in diesem Ausmaß an dem Krieg? Diese Frage soll auch beleuchtet werden vor dem Hintergrund der Situation in Großbritannien, die durch den Koreakrieg große Veränderungen erfährt. Eine wichtige Rolle dabei spielt die amerikanisch-englische Zusammenarbeit, die sic h seit dem Zweiten Weltkrieg herausbildet und der in London große Bedeutung zukommt. Es soll gezeigt werden, warum die Allianz mit den USA als so wichtig angesehen wird und wie sich vor dem Hintergrund des Koreakrieges das Verhältnis der beiden Staaten zueinander darstellt. Wie sehen die Machtverhältnisse innerhalb der Allianz aus? Und was sind in Zeiten des zusehenden Zerfalls des Empire die Möglichkeiten der britischen Politik gegenüber der neuen Weltmacht USA? Bezüglich ihrer Außenpolitik werden die USA im britischen Außenministerium gerne als „naiver Riese“ gesehen, mit der britischen Erfahrung in Sachen Weltpolitik könne man auf diesen lenkend einwirken und so das Kräfteungleichgewicht innerhalb der Allianz ausgleichen. Wie weit gelingt es Großbritannien, diese Beeinflussung auszuüben?