Es ist seltsam, dass wir nach langer Forschung heute immer weniger Bescheid wissen, was die Wirklichkeit tatsächlich ist. Immer entgleitet sie uns und zeigt sich in unterschiedlichen Gestalten. Die Wirklichkeiten kommen gleichsam aus dem Nichts und können dorthin auch wieder verschwinden. Ein selbstgemachter Kanon von Regeln und Methoden greift unstrukturierte Elemente der Anschauung auf und strukturiert sie zur Wirklichkeit. Welche Wirklichkeit ist die wirkliche? Sind Wirklichkeiten bloß "vorurteils-spezifische Illusionen", die gleichsam durch einen Zaubertrick aus dem Urgrund hervorkommen? Diese Gedanken werden anhand vieler Beispiele aus der Naturwissenschaft, der Wissenschaftsgeschichte, unserer täglichen Erfahrung, der Überlieferung, der Kosmologie und der Evolution erläutert. Der Autor zeigt Zusammenhänge mit der zweitausendfünfhundert Jahre alten indischen Philosophie und vermittelt eine Sichtweise, die vom europäisch-naturwissenschaftlichen Denken bis zu den östlichen Weisheitslehren offen ist.