Leichte Sprache ist eine verständlichkeitsoptimierte Varietät des Deutschen, die versucht, Texte weniger schwierig zu machen, indem sie Kommunikationsbarrieren abbaut. Der Einsatz von gendergerechten Formulierungen scheint im Vergleich dazu genau das Gegenteil zu bewirken. Dennoch kann die Inklusion als gemeinsames Ziel der beiden so unterschiedlichen Sprachbewegungen angesehen werden und es wird zudem zunehmend versucht, auch in der Leichten Sprache zu gendern. Die Autorin geht der Frage nach, inwiefern der Genderstern Texte für Menschen mit geistiger Behinderung schwerer verständlich macht. Dafür wurden zwei Versionen eines Textes erstellt, der von den befragten Personen mit geistiger Behinderung mittels eines dreiteiligen Erhebungsinstrumentes, bestehend aus einem schriftlichen und einem mündlichen Fragebogen sowie einem Interview-Leitfaden, bearbeitet wurde. Durch die Kombination verschiedener Methoden wurde es möglich, nicht nur die subjektiven Erfahrungen und Meinungen der Probandinnen und Probanden zum Gendern abzufragen, sondern darüber hinaus auch ihr Textverständnis zu testen, um davon ausgehend Rückschlüsse auf die Verständlichkeit des Gendersterns ziehen zu können.