Die mit diesem Band vorgelegten Beiträge sind Teil eines Mitte der 70er Jahre an der Vrije Universiteit Amsterdam begonnenen Forschungsprojekts zur Literatur der DDR.
Die aufgenommenen Beiträge von Gerd Labroisse und Anthonya Visser arbeiten alle mit dem vom erstgenannten in Anlehnung an Karl Popper und Imre Lakatos entwickelten Verfahren des falsifizierenden 'Überbietens'.
Neben einem methodologischen Beitrag, der im Anhang eine Übersicht der bisherigen Projektarbeiten gibt; sind Artikel zu unterschiedlichsten Themenkomplexen der Lyrik der DDR aufgenommen. So finden sich monographische Beiträge zu aktuellen Texten des Lyrikers Heinz Czechowski (G.L.) und zur Intertextualität im Gedichtzyklus Der Stoff zum Leben (1979-1991) des bekannten Autors Volker Braun (A.V.). Eine erstmals vorgenommene Untersuchung der Anthologiereihe für 'junge' Lyrik Auswahl (1963-1988) (A.V.) bietet eine diachronische Einsicht in die literarische Kommunikation der letzten fünfundzwanzig Jahre der DDR, während der Aufsatz Das Erfahren von Geschichte in der DDR-Lyrik der 80er Jahren (G.L.) synchronisch ein für die Endphase der DDR bedeutendes Thema aufarbeitet. Mit dem als Vortrag konzipierten abschließenden Artikel zu Heiner Müllers Mommsens Block verabschiedete sich Gerd Labroisse 1994 von der Vrije Universiteit. Dieser Beitrag zeigt die offizielle Beendigung dieses Forschungsprojekts an.