Von Unternehmen wird zunehmend verlangt, ihre Entscheidungen nicht nur an ökonomischen sondern auch an moralischen Kriterien zu orientieren. Doch wie realistisch sind die im wissenschaftlichen wie im öffentlichen Diskurs vorgebrachten Forderungen an Wirtschaftsorganisationen, (autonome) Moralität bzw. ein „Gewissen“ auszubilden? Die hier dokumentierte Suche gilt den Bedingungen dieser Möglichkeit, nämlich den Fähigkeiten organisierter sozialer Systeme zwischen zwei Unterscheidungen (Wirtschaft/Moral) und diesen beiden Unterscheidungen selbst (Kosten/Nutzen, Gut/Böse) zu differenzieren, sich selbst dabei bzw. bei deren Anwendung in Entscheidungssituationen zu beobachten, und letztlich mit den notwendigerweise auftretenden Spannungen produktiv umzugehen. Das präsentierte Ergebnis stimmt zuversichtlich, zeigt jedoch zugleich Folgen und Grenzen organisationaler Moralität auf.