Für die Soziologie ist das Unternehmen kein besonders prominenter Gegenstand der Analyse. Die Wirtschaftssoziologie untersucht die Ausdifferenzierung der 1 Wirtschaft in der Gesellschaft. Dabei befasst sie sich vor allem mit dem P- nomen der Knappheit von vorkommenden Gütern und Leistungen als dem Grundproblem der Wirtschaft, fragt danach, welche unterschiedlichen Mögli- keiten der Problemlösung sich aus der Verwendung des Geldmediums ergeben und analysiert Märkte als soziale Strukturen der Produktion und des Konsums, innerhalb derer das Geld auf vielfältige Weise und in unterschiedlichem Tempo zirkuliert. Die Arbeits- und Industriesoziologie beschäftigt sich mit der Frage, welche Folgen unterschiedliche Formen der Organisation von Arbeit für das Denken und Handeln der Arbeitenden einerseits und für einzelne Standorte, 2 Branchen und gesellschaftliche Funktionsbereiche andererseits haben. Die Organisationssoziologie befasst sich mit der empirischen und theoretischen Erforschung der Konstitution und des Wandels von sozialen Strukturen organi- 3 sierten Handelns. Und die Soziologie des Managements interessiert sich vor allem für die unterschiedlichen Formen der Koordination und Kontrolle von 4 Entscheidungen. So gerät das Unternehmen vor allem als korporativer Akteur in den Blick, dessen Entscheidungen über die Produktion von Gütern und Dienstleistungen das System der Wirtschaft reproduzieren (Wirtschaftssozio- gie); als eine betriebliche Form der Organisation von Arbeit durch Hierarchie, Herrschaft und Kontrolle (Arbeits- und Industriesoziologie); als eine bestimmte Ausprägung von formaler Struktur, die das Verhalten seiner Mitglieder reguliert (Organisationssoziologie); oder als Raum von betrieblichen Ressourcen, der durch strategischeManagemententscheidungen möglichst effizient zu gestalten ist (Managementsoziologie). 1 Vgl.